Die geräumige Stube war Mittelpunkt der Familie. Kachelofen, Sofa und die lange Eckbank schufen eine gemütliche Wohnatmosphäre und ermöglichten Tätigkeiten wie Nähen, Spinnen, Basteln und Spielen an den langen Winterabenden. Die Küche war das Reich der Bäuerin. Hier war gleichsam das Versorgungszentrum für alle Hausbewohner. In diesem Raum wurde das Essen zubereitet (Anrichte), gekocht und gebacken, auch mit Wasser und Wärme wurde alles von der Küche aus versorgt (Pumpbrunnen). Der Kachelofen wurde ebenfalls von der Küche aus geheizt, damit die Stube sauber blieb. Desgleichen diente die Küche zur Futterbereitung für Ferkel und Kälber (Zentrifuge, Kartoffeltopf). Die übrigen Zimmer brauchte man als Schlafräume. Dies waren die Schlafkammer der Eltern, die Hinterkammer und das Dachstüberl auf dem Speicher. Der restliche Dachraum wurde als Lagerplatz für das Getreide verwendet.
Ein Bauernhof in mittlerer Größe - etwa 30 Tagwerk - versorgte die Familie vollständig. Auf dem Hof war alles da, was man zum Leben brauchte, wie Milch, Eier, Fleisch. Auf den Feldern wuchs das Getreide für Brot und Backwerk. Der meist großflächige Hausgarten wurde damals hauptsächlich genutzt zum Gemüse- und Obstanbau und zum Auslauf der Hühner. Man hielt Geflügel, Schweine, Schafe und Rinder. Flachs und Schafwolle für Leinen und Wollsachen, die Bettfedern und das Stroh für den Strohsack waren Eigenprodukte. Nur ganz wenige Dinge wie Salz, Zucker, Essig und ein paar Stück Kernseife und "s´Schlachtgwürz" holte man sich beim Krämer.
Alle Gerätschaften, die zur Feldherstellung gebraucht wurden, sind in der früheren Schlafkammer zu sehen; die Erntegeräte und die Windmühle zur Getreidereinigung sind im Dachraum untergebracht. Angebaut am Wohnhaus befindet sich das „Austragshäuserl“. Es diente den Großeltern als Schlafstube, da der Wohnraum im Haus für 3 Generationen sehr beengt war und ermöglichte dem Senior einen kleinen Nebenverdienst beim Schuhe reparieren.
Andreas Guggenberger war es beim Einrichten des Museums wichtig, dass der Besucher Gegenstände und Einrichtungen betrachten kann, die in früherer Zeit auf dem Bauernhof üblich und zum täglichen Leben notwendig waren. Er soll sich in das Landleben vor etwa 100 Jahren hinein versetzen können.